Die wildwachsenden Orchideen sind hervorragende Anzeiger für die naturnahen, artenreichen Lebensräume, die es im Rahmen der weltweiten Biodiversitätskrise zu schützen und zu erhalten gilt.
Die einheimischen Orchideen haben sich an sehr unterschiedliche Lebensweisen angepasst. Deren Gemeinsamkeit ist ihre Nährstoffarmut, denn Orchideen vermögen mit sehr wenig Nährstoffen auszukommen. Dabei hilft ihnen die enge Verbindung mit Wurzelpilzen, auf die sie schon bei der Keimung angewiesen sind. In ihren unterirdischen Speicherorganen können sie Reserven anlegen, die es ihnen erlauben, zum günstigen Zeitpunkt rasch zur Blüte zu kommen.
Im Gebiet der ehemaligen Erz-Tagebauflächen sind im Lauf der letzten fünfzig Jahre auf den Dogger und Minette-Schichten sekundäre, artenreiche Kalkmagerrasen entstanden.
Die Halbtrockenrasen des Steinmergelkeupers haben sich vor allem auf den Hängen und Kuppen der Keuperlandschaft ausgebildet. Sie beherbergen die artenreichsten Orchideenstandorte.
Halbtrockenrasen auf Muschelkalk befinden sich am Südost-Rand des Öslings und im Moseltal. Im Ösling haben sich an den südexponierten Hängen der Devonschiefer Silikatmagerrasen ausgebildet.
Staunasse Feuchtwiesen entstehen vor allem im Gutland über undurchlässigen Böden mit hohem Tonanteil, wo das Wasser nicht in tiefere Bodenschichten versickern kann.
Im Ösling befinden sich Feuchtwiesen entlang der kleinen Bäche in den Talauen oder an Hangquellen. Die sauren, mineralarmen Böden enthalten weniger Ton und sind durchlässiger als im Gutland.
Magerrasen auf nährstoffarmen Böden haben nur bei traditioneller Heunutzung Bestand. Sie gehören aktuell zu den am meisten bedrohten Lebensräumen in Luxemburg.