Die Blüten der in Luxemburg wildwachsenden Orchideen können sich in Bezug auf ihre Größe und Farbenpracht meist nicht mit denen der bekannten Orchideen-Zuchtformen oder der tropischen Arten messen. Dennoch zeigen sie den gleichen 3-zähligen Aufbau.
Die drei äußeren Blütenblätter sind meist gleichartig, das mittlere der drei inneren Blütenblätter ist vergrößert und bildet die oft auffällig geformte Lippe.
Durch eine Drehung der Blüten um 180° wird die in der Knospe noch oben stehende Lippe nach unten und nach vorne ausgerichtet.
Die Staubblätter bilden zusammen mit dem Griffel eine Säule.
Die Pollen sind zu Pollinien verklumpt, die von den Bestäubern als Ganzes verbreitet werden.
Orchideen bilden Kapseln mit sehr großen Mengen mikroskopisch kleiner Samen ohne Nährgewebe.
Zur Keimung sind Orchideen auf Mykorrhiza-Pilze angewiesen.
Weitere typische Merkmale der Orchideen sind der aufrechte, unverzweigte Wuchs,
die ungeteilten länglichen oder ovalen Blätter mit parallelen Blattnerven,
sowie die unterirdischen Speicherorgane, entweder paarige Wurzelknollen
oder wenig verzweigte Rhizome.